Handschriftencensus

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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Handschriftenbeschreibung 23325

Aufbewahrungsorte | Inhalt | Kodikologie | Forschungsliteratur

Aufbewahrungsorte 

InstitutionArtUmfang
Moskau, Staatsbibl. (RGB), Hss.-Abtl. Fonds 218, Nr. 953-2Codex38 Blätter

Inhalt 

Bl. 1rv = leer
Bl. 2r-32r = 'Lübisches Recht' 
Bl. 33v-36v = leer
Bl. 37rv = einzelne Rechtsartikel und Notizen
Bl. 38rv = leer

Kodikologie 

BeschreibstoffPapier
Blattgröße205 x 132 mm
Schriftraum170 x ca. 100 mm
Spaltenzahl1
Zeilenzahl30-32
Entstehungszeit2. Hälfte 15. Jh. (Barow-Vassilevitch/Heckmann S. 244) [s.u. Erg. Hinweis]
Schreibsprachend. (Schiewer/Schiewer S. 491)

Forschungsliteratur 

Abbildungen5 Farbabb. (Auswahl) im Internet
Literatur
(Hinweis)
  • Hans-Jochen Schiewer und Regina D. Schiewer, Norddeutsche Handschriften in Moskau, in: Scrinium Berolinense. Tilo Brandis zum 65. Geburtstag, hg. von Peter Jörg Becker u.a. (Beiträge aus der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz 10), Berlin 2000, Bd. I, S. 486-498, hier S. 491 (Nr. 8) [mit teilweise fehlerhaften Angaben].
  • Daria Barow-Vassilevitch und Marie-Luise Heckmann, Abendländische Handschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit in den Beständen der Russischen Staatsbibliothek (Moskau), Wiesbaden 2016, S. 244f.
  • Frank L. Schäfer, Codices Iuris Lubecensis: A Comparison of Mediaeval Manuscripts, in: Recht und Wirtschaft in Stadt und Land / Law and Economics in Urban and Rural Environment. Neunter Rechtshistorikertag im Ostseeraum 16.-20. Mai 2018 in Talinn, Sagadi und Tartu, Estland / 9th Conference in Legal History in the Baltic Sea Area 16-20 May 2018 in Tallinn, Sagadi and Tartu, Estonia, hg. von Marju Luts-Sootak und Frank L. Schäfer (Rechtshistorische Reihe 488), Berlin 2020, S. 339-370, hier S. 352.
ArchivbeschreibungPaul Hagen (1906)
Ergänzender HinweisDie Datierung ins 14. Jh. bei Schiewer/Schiewer S. 491 ist überholt.
Kurzbeschreibung (via ManuMed).Die Handschrift hat sich wohl zunächst in Privatbesitz befunden (vgl. Datum A. 1548 ? auf Bl. 2r, Besitzereintrag Ludolfus Hanedank Bl. 37v und Geschäftsnotizen Bl. 37r). Obwohl das Signaturenschild vom Rücken abgerissen ist, lassen Einbandtyp und Stil des Titelaufklebers am Rücken (identisch mit Fonds 218, Nr. 953.1) auf mindestens einen gemeinsamen Vorbesitzer schließen: Carl Henrich Dreyer (1723-1802), Rechtsgelehrter und Lübecker Syndikus. Von ihm stammt vielleicht auch die handschriftliche Nummerierung der Artikel. Die geprägte Titelangabe am Rücken (Codex Iuris Lübec[ensis] [h ?]ist. 348) verweist möglicherweise auf die Signatur in der Bibliothek Dreyers. Vermutlich nach dessen Tod kam die Hs. ins Stadtarchiv (heute Archiv der Hansestadt) Lübeck, wo sie unter der Signatur Ms. 740 geführt wurde.
Die Identifizierung gelang anhand der von Paul Hagen 1906 angefertigten und heute im Handschriftenarchiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften aufbewahrten Beschreibung aufgrund der Übereinstimmung der äußeren Merkmale und der Initien. Laut den Unterlagen im Archiv der Moskauer Handschriftenabteilung wurde die Hs. 1959 als Teil der umfangreichen Handschriftensammlung von Vladimir Gerasimovič Šišlov erworben und unter der Eingangsnummer 67/5 (vgl. Eintrag im vorderen Spiegel) registriert. Die Annahme von Schiewer/Schiewer, dies sei der zweite Teil von Fonds 218, Nr. 953.1, ist nicht richtig.
Mitteilungen von Klaus Graf, Sine Nomine
Daria Barow-Vassilevitch (Moskau/Berlin) / sw, Mai 2023